Spanish Open 2022

Spanish Open 2022 – Neue Regeln = Neue Herausforderungen
Noch keine Medaillen aber viele neugewonnen Erfahrungen sammelte das kleine Luxemburger Team um Nationaltrainer Waldemar Helm bei den Spanish Open 2022 in Nuncia. Erstmals kamen die neuen Regeln des Weltverbandes bei diesem Event zu testzwecken zum Tragen, was alle Sportlerinnen und Sportler vor neue Herausforderungen stellte. So auch das Team aus dem Großherzogtum. War man es bisher gewohnt das zum Ende eines Kampfes der Kämpfer mit mehr Punkten auf dem Konto als Sieger hervorging, so musste man jetzt von Runde zu Runde denken. Den wer mehr Runden, in dem Fall zwei von drei, für sich entschied, gewann auch den Kampf, unabhängig von der Gesamtpunktzahl. Entsprechend hektisch wurde um jeden einzelnen Rundengewinn gerungen. Die Unsicherheit wurde noch größer, weil man sich nur drei Minuspunkte (Verwarnungen) erlauben konnte, beim Aussprechen des Vierten ging die Runde an den Gegner. Gleiches bei einem Punkt unterschied von 12 Punkten. Es galt auf vieles zu achten, den viel eine Runde mal unentschieden aus, so wurde es noch komplizierter, den die Ergebnisse der vorherigen oder nachfolgenden Runden gingen dann mit der vollen Punktzahl in die Wertung. Mann hatte dann in der dritten Runde entsprechend diesen Vorsprung zu verteidigen oder Rückstand aufzuholen.
Mit Isabelle Faber, Louis Feiereisen und Sekou Coulibaly hatte Luxemburg drei Eisen im Feuer, die sich durchweg stark präsentierten, das entscheidende Quäntchen Glück aber nicht auf ihrer Seite hatten. Isabelle Faber musste die erste Runde in der Klasse bis 67 Kilogramm gegen ihre Schwedische Kontrahentin Frida Sjoberg mit 6:2 Punkten abgeben. Die zweite Runde gestaltete sie Ausgeglichen, so dass sie in der dritten Runde vier Punkte aufholen hatte, was ihr leider nicht gelang. Ähnlich verlief auch der Auftaktkampf von Louis Feiereisen in der Klasse bis 54 Kilogramm. Gegen den ägyptischen Kadettenweltmeister Youssef Mansour verschlief der Luxemburger die erste Runde komplett und verlor diese mit 9:2 Punkten. Die zweite Runde wurde trotz aller Bemühungen wenigstens einen Punkt Vorsprung zu erzielen unentschieden gewertet. Die dritte Runde galt es zu gewinnen und sieben Punkte aufzuholen. Das Erstere gelang mit einer tollen Einstellung und Kampf Führung, das zweite Ziel misslang. Am Ende fehlten zwei Punkte oder eine Verwarnung für den Gegner, den dieser hatte bereits drei zu Buche stehen. Denkbar knappe und unglückliche Niederlage für den sympathischen Studenten. Sekou Coulibaly gelang hingegen ein Auftakt nach Maß. In der Klasse bis 68 Kilogramm konnte er seinen französischen Gegner Gianni Quaglieri vorzeitig nach noch nicht mal ausgekämpften zwei Runden besiegen. Im zweiten Kampf gegen den Spanier Pablo Patino ging es noch schneller. Der Spanier leistete sich zu viele Verwarnungen und wurde disqualifiziert. Im Achtelfinale traf Sekou auf Mitko Dzhordzhev aus Bulgarien. Hier fand der Luxemburger leider nicht zu seinem Erfolgsstiel und leistete sich zu viele vermeidbare Fehler in der ersten Runde, die 0:5 verloren ging. Die zweite Runde verlief dann wesentlich ausgeglichener, wenn auch immer noch bei weiten unter seinen Möglichkeiten, ehe sich der Luxemburger kurz vor Schluss eine unnötige Verwarnung einfing und damit ausschied. Trotz der Niederlagen zeigten sich die Luxemburger Sportlerin und Sportler in guter Verfassung und konnten an der Costa Blanca wichtige Erfahrungen für die zukünftigen Aufgaben sammeln.